„Wir alle müssen endlich mehr tun, damit evidenzbasierte Thromboseaufklärung zu den Menschen kommt“, forderte der wissenschaftliche Leiter des Aktionsbündnisses Thrombose Prof. Rupert Bauersachs, Frankfurt/Main, anlässlich des 9. Welt-Thrombose-Tages 2022. Eine Pro- & Contra-Debatte mit Expertinnen und Experten aus ambulanter und stationärer Versorgung in Berlin widmete sich in drei Schwerpunkten versorgungsrelevanten Fragen zu Thrombosetherapien, dem Gerinnungsmanagement und geeigneten Therapien für onkologische Patienten. Prof. Edelgard Lindhoff-Last, Frankfurt/Main, zufolge kann bei einer optimal verlaufenden konservativen Therapie einer tiefen Beinvenenthrombose (TVT) bei mehr als 90 % der Patienten ein klinisch relevantes postthrombotisches Syndrom als Langzeitfolge vermieden werden. Voraussetzungen dafür seien eine rasche Diagnosestellung innerhalb…
Autor: Deutsche Gefäßliga e.V.
Wer in Deutschland gesund altern möchte, sollte seine Blutgefäße frühzeitig schützen. Denn jedes Jahr erleiden 280.000 Menschen in Deutschland einen Herzinfarkt und 200.000 einen Schlaganfall. Viele Menschen leiden zudem an der sogenannten Schaufensterkrankheit, verursacht durch Verschlüsse in den Arterien und dadurch bedingter Durchblutungsstörungen in den Beinen. Diese Erkrankungen sind häufig eine Folge von Gefäßverkalkung, der Arteriosklerose. Und die ist oft vermeidbar. Ein Teil der Herzinfarkt- und Schlaganfallpatienten stirbt, die anderen schrammen knapp am Tod vorbei. Dabei wäre es möglich, Arteriosklerose durch rechtzeitige Kontrolle von Blutdruck und Cholesterin zum Großteil zu verhindern, indem man erhöhte Werte des sogenannten ‚schlechten‘ Cholesterins frühzeitig erkennt und…
Auch ältere Menschen können sich durch sportliche Aktivitäten vor Herz-Kreislauf-Risiko und Krebs schützen und dadurch ihr Leben verlängern. Zu diesem Ergebnis kommt eine prospektive Beobachtungsstudie in JAMA Network Open, die 7 verschiedene Sportarten verglichen hat. Die meisten Menschen bewegen sich zu wenig. Dies gilt vor allem für ältere Erwachsene, die sich körperlich nicht mehr fit fühlen, oft an Gewicht zugenommen haben und im Ruhestand nicht mehr so stark gefordert werden. Die Folge der körperlichen Inaktivität könnte eine Zunahme von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und auch Krebserkrankungen und damit ein vorzeitiger Tod sein. Sportliche Aktivitäten könnten davor schützen. Forscher des US-National Cancer Institutes haben dies…
In einer großen prospektiven Beobachtungsstudie in JAMA Internal Medicine waren bereits wenige tägliche Schritte mit einem niedrigen Risiko auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs und einem vorzeitigen Tod assoziiert. Besonders günstig wirkte sich körperliche Bewegung laut den in JAMA Neurology publizierten Daten auf das Demenzrisiko aus. Insgesamt 78.500 Teilnehmer der UK Biobank, die seit 2006 Blutproben und Daten zu einer halben Million Briten gesammelt hatte, nahmen zwischen Februar 2013 und Dezember 2015 eine Einladung an, über 7 Tage einen Akzelerometer zu tragen, der die tägliche Schrittzahl registrierte. In den folgenden 7 Jahren wurden 10.245 Teilnehmer wegen kardiovaskulärer Ereignisse im Krankenhaus behandelt und 2.813 sind an…
Millionen Menschen weltweit bewegen sich nicht genug und das hat verheerende Folgen: Im Zehnjahreszeitraum 2020 bis 2030 dürften fast 500 Millionen Menschen weltweit mangels Bewegung unter anderem Herzkrankheiten, Fettleibigkeit, Diabetes, Depressionen und Demenz entwickeln, wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) berichtet. Die WHO empfiehlt mindestens 150 Minuten körperliche Aktivitäten in der Woche für Erwachsene, um Krankheiten vorzubeugen. 27,5 Prozent der Weltbevölkerung erreichen dies nicht. In Ländern mit hohem Einkommen sei das Problem mit einem Anteil von etwa 36,8 Prozent doppelt so groß wie in Ländern mit niedrigen Einkommen (16,2 Prozent). Deutschland ist keineswegs Vorbild, sondern schneidet noch schlechter ab als der Durchschnitt…
Eine softwaregestützte Auswertung von Fotos des Augenhintergrunds kann das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen mindestens so gut vorhersagen wie der „Framingham Risk Score“, ein Standardinstrument in der Kardiologie. Dies zeigen die Ergebnisse aus zwei prospektiven Beobachtungsstudien im British Journal of Ophthalmology (2022; DOI: 10.1136/bjophthalmol-2022-321842).Der Augenhintergrund ist der einzige Ort des menschlichen Körpers, an dem Arterien und Venen direkt sicht¬bar sind und auf nicht-invasive Weise untersucht werden können. Veränderungen im Kaliber der Arteriolen und Venolen, Kompression von Venen durch arteriosklerotisch verhärtete Arteriolen (Kreuzungszeichen) oder eine auffällige Schlängelung (Tortuositas) der Gefäße zeigen eine fortgeschrittene Schädigung des Gefäßsystems an.Diese Erkenntnisse sind nicht neu! Früher gehörte…
Das Wissen um die Rolle von Lp(a) bei atherosklerotisch bedingten kardiovaskulären Erkrankungen und auch der Aortenklappenstenose hat sich in den letzten Jahren beträchtlich erweitert. Eine aktuelle Stellungnahme aus der Medizinischen Universität Innsbruck, vorgestellt beim Kongress der European Society of Cardiology (ESC) 2022 in Barcelona betont daher bei erhöhtem Lp(a) die Bedeutung eines intensiven Managements der anderen kardiovaskulären Risikofaktoren. Neuartige Therapien seien in der Pipeline, aber aktuell noch nicht verfügbar. Die Autorengruppe empfiehlt entsprechend der meisten Lipid-Leitlinien eine Senkung des LDL-Cholesterins mit Statinen, die Einstellung von Blutdruck und Glukose und die Modifikation von Lebensstilfaktoren. In der zeitgleich mit dem ESC-Kongress im…
Der diesjährige 14. Hamburger Gefäßtag wird im Zeichen der Aneurysmen von Aorten, Arterien und Venen stehen. Aber auch andere endovaskuläre Gefäßthemen sowie die kardiovaskuläre Risikoreduktion bei Gefäßpatienten stehen auf dem Programm.Die wissenschaftliche Leitung des Kongresses trägt Frau Prof. Dr. med. Sigrid Nikol.Samstag, den 10. Dezember 2022Emporio Tower, Nord Event Panoramadeck09:00 bis 17:30 UhrWeitere Informationen rund um die Veranstaltung finden Sie hier.
Der medizinische Fortschritt in der Thrombosetherapie hat die Anzahl der Therapieoptionen deutlich erhöht und stellt PatientInnen wie auch ÄrztInnen mitunter vor komplexe Entscheidungen: Konservative Therapie versus operative Verfahren? Wann ist der richtige Zeitpunkt, die Gerinnungshemmung zu beenden? Und welche Therapie ist für KrebspatientInnen geeignet?Diese und weitere spannende und hochgradig versorgungsrelevante Fragen diskutieren wir mit ausgewiesenen ExpertInnen aus ambulanter und stationärer Versorgung.Donnerstag, den 13. Oktober 2022Allianz Forum BerlinPariser Platz 7, 10117 Berlin16:30 bis 18:00 UhrIm Anschluss an die Diskussion wird der jährliche Virchowpreis verliehen. Nach dem offiziellen Teil der Veranstaltung würden wir uns sehr freuen, Sie zu einem zwanglosen Get-together in…
Weltweit verbreitetes SchmerzmittelSchon in der Antike wussten Ärzte, dass ein Wirkstoff aus der Weidenrinde Fieber senkt und Schmerzen lindert – doch ohne weitere Zutaten hatte das Naturheilmittel heftige Nebenwirkungen: Salicylsäure greift die Schleimhäute an und löst Brechreiz aus. Erst im Kombipack mit einer Essigsäureverbindung wurde der Wirkstoff verträglich. Acetylsalicylsäure ist auch heute noch das weltweit wohl am häufigsten eingesetzte Schmerzmittel. 50.000 Tonnen Acetylsalicylsäure werden heute pro Jahr produziert.Hemmung der BlutgerinnungIn den 1930er Jahren fiel im Bereich des Mississippi einem Zahnarzt auf, dass Menschen, die ASS wegen Gelenkschmerzen einnehmen, bei Zahnextraktionen vermehrt bluteten. Er begann dann, diese Patientinnen und Patienten zu…